Gerda Leopold

City screens: architecture as urban image
24.10.2008 bis 22.11.2008



Die Trennlinie zwischen Wirklichkeit und Nichtwirklichkeit ist in Gerda Leopolds Stadtbildern stark verwischt. Sie eröffnet unterschiedlich gelagerte Ebenen, die ständig präsent sind – Schnittstellen wo Schichten, innere und äußere, Vergangenheit und Gegenwart ineinander greifen. Viele ihrer Bilder sind aus Berlin, einer Stadt in der die Veränderung ihrer Erscheinung das einzig Beständige ist. In der Filmkiste Make up for the daily basis ist vorübergehend ein Raum in der Mitte des Potsdamer Platzes „gelandet“ und von Gerda Leopold als Leinwand für eine filmische Erzählung übernommen worden. Damit zeigt sie den Charakter der zeitgenössischen Architektur: Gebäude werden zu Projektionsflächen von Gedanken. Teile dieser neuen Architektur existieren tatsächlich nur zeitweise als bedruckte Plane. Der Raum der Stadt ist in einem beständigen Zustand des Aufbauens und des Niederreißens. Manches ist während dieses Vorgangs sichtbar, anderes weiträumig abgedeckt. Die Sicht auf das Theater des Westens ist dabei zu verschwinden, weil ein neues Hotel davor wächst und den Blick auf ein Bild verdeckt, das einem Palimpsest ähnelt. Gerda Leopold interessiert der spektakelartige Charakter der Stadt. Ihre Städte sind Orte der Zurschaustellung und Vorstellung.

Dr. Scott Budzynski
Wissenschaftl. Mitarbeiter, “Memory Cultures” Justus Liebig Universität, Gießen

 
In Gerda Leopold’s urban visions, fantasy and reality are difficult to separate. Not only does she reveal her own fantasies in the city, but uncovers those dream worlds always present - interfaces where surface and structure, inner and outer, past and present intertwine. Many of her images are of Berlin, a city whose change of appearance is constant. In the filmbox Make up for the daily basis, a type a temporary space has “landed” in the middle of Potsdamer Platz and has been appropriated by the artist as a screen for narratives. In doing so, Gerda Leopold reflects that screen-like character of the new architecture, some of which literally only exists as a printed canvas. Buildings become projective surfaces for thoughts. Urban space is in a continual state of being built and taken down, being covered and uncovered. A view of Theater des Westens is disappearing as a new hotel goes up in front of it, thereby covering the previous palimpsest-like image of old and new. In essence, Gerda Leopold is able to focus upon the spectacle-like nature of urban space, both interior and exterior. Her cities are spaces for display and the imagination.

Dr. Scott Budzynski
Wissenschaftl. Mitarbeiter, “Memory Cultures” Justus Liebig Universität, Gießen