H.H. Capor

Elisabeth private visions
30.05.2006 bis 02.06.2006



Zehn Jahre lang war Elisabeth die Hauptdarstellerin in Capor’s erotischen Fotografien. Jetzt hat der österreichische Fotokünstler aus diesem Anlass einen Band herausgebracht, der die Zusammenarbeit in "zeitlosen" Erotikfotografien zeigt:H. H. Capor:

Elisabeth Private Visions. 128 Seiten mit 180 Duoton-Fotos, 21,5 x 28 cm, 500 nummerierte Exemplare, Padua 2006, geb., EUR 42,00.

Elisabeth hat die erstaunliche Gabe, gleichzeitig naiv und verschmitzt wirken zu können. Viele der 30 Serien sind an öffentlichen Orten entstanden - im Schwimmbad, im Park oder an anderen allgemein zugänglichen Plätzen. Diese Fotografien leben auch durch die Spannung, bei Striptease und Posing möglicherweise entdeckt zu werden. Es entsteht eine heimliche, eine verschwörerische Stimmung zwischen Modell und Fotograf, in die auch der Betrachter einbezogen wird. Andere Serien zeigen Elisabeth in privaten, sehr intimen Situationen, z.B. bei der Körperpflege, und ein weiterer Teil dieser erotischen Fotografien ist schließlich den provozierenden und anzüglichen Posen gewidmet. Über allem liegt eine natürliche Heiterkeit, die geradezu frappierend ist.

 

Elisabeth war fast 10 Jahre die Hauptdarstellerin in H. H. Capor’s „fotografischen Phantasien“, in denen sie sich allwissend und gleichzeitig naiv zeigt.

Wenn wir diese Bilder sehen, tauchen wir in eine zeitlose Sphäre ein. Wir sind weit weg von den Pflichten und Mühen des Alltags, von gekünstelt anmutenden Figurationen und der langweiligen Symbolik einer Hochglanz-Modeerotik.

Wir schlagen vor, sich beim Betrachten der Bilder Zeit zu nehmen;  versuchen Sie, die Erotik in den Details, den Situationen, im Ambiente zu finden.... Das ist nicht ein Buch, das schnell durchgeblättert werden soll: wir sind hier in einem zeitlosen Raum.

 

Der ihm nahestehenden Person hat H. H. Capor auf den Leib gesehen. Die vorgestellten Fotografien sind von einer stark erotischen Komponente geprägt, die gleichsam mit den Worten des Künstlers als Druckventil gelesen werden können. Die wiederkehrende erotische Annäherung an sein Modell und die Szenen, die für das Danach des Liebesspiels stehen könnten, sind im Mittelpunkt. Die Phase der „Verliebtheit und Geilheit“ (Capor) gibt sich dabei privat öffentlich zu erkennen.

Sabine Schaschl (in: Bilder, Heft Nr. 166 zur Ausstellung KÖRPER IV)

 

Ich habe Elisabeth 1988 bei der Eröffnung meiner Ausstellung in Wien kennengelernt. Sie kam mit Ihrem Vater, einem Kollegen von mir, und war noch sehr jung. Sie ist eine der wenigen Modelle, die mich gefragt haben, ob ich sie fotografieren wollte. Natürlich habe ich sofort ja gesagt. Wir haben uns gleich sehr gut verstanden und es dauerte nicht lange, bis wir nicht nur fotografierten.

Kunst zu produzieren gab uns den Vorwand, alles tun zu dürfen, was wir wollten.

Innerhalb von 927 Tagen haben wir 5483 Fotos gemacht.

Im weitesten Sinn kann man die Bilder auch als eine Dokumentation unserer Beziehung sehen.
H. H. Capor