Peter Skubic

wandstücke
26.01.2005 bis 19.02.2005



Peter Skubic - Die Sprache der Spiegel

Peter Skubic lotet den Handlungsradius im Schmuck aus - bis an die äußerste Demarkationslinie des Schmückens. Es dreht sich dagegen um ein Ineinandergreifen von Disziplinen, von künstlerisch-ästhetischen Überlegungen, die weit über den Schmuck als solchen hinausreichen und in den skulpturalen Bereich übergreifen.

Der Gedanke des Spiegelns ist dabei das magische Medium, in dem sich die Korrespondenzen der Welten brechen oder überlappen. Skubic baut mit seinen jüngeren Arbeiten Bühnen für Stahlflächen unterschiedlicher Formate, die komplexe Situationen schaffen.

In diese Gefüge eingestreut - mit System und Berechnung - farbige Elemente, welche die verwirrende Wirkung erheblich steigern. Die Flächen sind als sichtbare Begrenzungen zurückgenommen und lösen sich in der verflochtenen Struktur spiegelnd auf. Stahlseile und -stützen garantieren den Zusammenhalt und die Stabilität.

Peter Skubics Spiegelstücke besitzen einen ausgeprägt architektonischen und skulpturalen Charakter.
Seit ungefähr zwanzig Jahren beschäftigt er sich mit Spiegelungen, parallel zur Unsichtbarkeitsforschung.

Sie eröffnet ihm eine zusätzliche Dimension der Wirklichkeit: die vermeintliche Kehrseite nämlich - und erweitert so den Horizont der Wahrnehmung.

So entstanden die Spannungsbroschen als Großskulpturen, die Respekt einflössen angesichts der ungeheuren Kräfte, die in den Streben, Rädern, Trägern und Gewichten stecken und diese in Balance halten.

1990 entstand die "Boden-Arbeit", eine Installation aus sechs Teppichen, durch querrechteckige Spiegel getrennt, die jeweils zu beiden Seiten gestützt werden durch je einen Ziegelstein. Das, was sich aus der Längsansicht ergibt, erscheint wie durchlaufend, dabei gebrochen und vervielfältigt. Eine klare räumliche Einschätzung der Lage wird erschwert.

Auch die jüngeren Spiegelbroschen erfahren ihre Fortsetzung in großformatigen Wandobjekten, die jene plastische Qualität der Schmuckstücke in den realen Raum hinein tragen.

Was sich am Körper als intimes Kunstwerk in den Zusammenhang integrieren lässt, gewinnt als Rauminstallation eine vollkommen andere Qualität und Präsenz.