Herbert Brandl - Richard Tuttle


14.12.2000 bis 31.12.2000


 

Das Zitat von Peter Pakesch "Ein wichtiger Beitrag zur heutigen Malerei besteht aus Widersprüchen. Diese Widersprüche sind auch der Mut derer, die gegen die Malerei anmalen. Eigentlich sollte es keine Malerei mehr geben. Und es gibt sie..." hat mich animiert, zwei extrem unterschiedliche Künstler wie Herbert Brandl und Richard Tuttle in einer Ausstellung "Arbeiten auf Papier" gegenüberzustellen. Die malerischen Gouachen aus dem Jahr 1993 von Herbert Brandl gegen die aquarellierten, jedoch äusserst reduzierten Collagen aus dem Jahr 1977 des Richard Tuttle. Der Betrachter ist zum Nahegehen und Zurücktreten beim Betrachten der Werke gezwungen, das Auge muss sich immer neu einstellen und kann nicht im Sehductus oberflächlich hinweggleiten. Es ist zu einem intensiven und konzentrierten Schauen gezwungen.

Herbert Brandl
1959 in Graz geboren, 1981 Forum Stadtpark, Graz und Wiener Secession, Clubgalerie gemeinsam mit Gerwald Rockenschaub. Ab 1982 Ausstellungen bei Peter Pakesch. 1987 Kunsthalle Bern. Ab 1992 Tilton Galerie, New York. Ab 1996 Max Hetzler Berlin, Ab 1997 Galerie nächst St. Stephan, Wien, 1998 Secession, Wien. 1999 Kunsthalle Basel, u.a.
Herbert Brandl bringt sich existentiell in sein Werk ein, ein typisch österreichisches Vorgehen, die Person des Künstlers und das Kunstwerk verschmelzen gewissermaßen und die enorme Intensität der Farben dient der Verstärkung.

Richard Tuttle
1941 in Rahway/New Jersey geboren, Museum of Modern Art New York, Kunstmuseum Basel, Whitney Museum of American Art, Stedelijk Museum Amsterdam, 1972 Documenta 5, 1977 Documenta 6, 1982 Documenta 7, 1997 Biennale Venedig, u.a.
Richard Tuttle, der entschiedene Einzelgänger bewirkt mit seiner Arbeitsweise, deren äusserste Sparsamkeit an den Rand der Bedeutungslosigkeit führt, das Verschwinden in sich. Suche nach Transparenz und der Beziehung zwischen Materialität und Immaterialität. „Die Metaphysik des Einfachen".