Bruno Gironcoli - Objekte, Zeichnungen


17.01.2001 bis 22.02.2001



Bruno Gironcoli, geboren 1936 in Villach, aufgewachsen in Kärnten und Tirol, Goldschmiedelehre in Innsbruck, mit Gesellenprüfung abgeschlossen (1951-56).
Studium an der Akademie für angewandte Kunst in Wien bei Prof. E. Bäumer
(1957-59 bzw. 1961-62).
Aufenthalt in Paris (1960-61).
Beginnt 1961 mit Objekten aus Holz, Nylon, Eisen, Aluminium, Glas, Pech etc. sowie mit Drahtobjekten, ab 1964 Polyester-Arbeiten, 1967 erste Einzelausstellung in der Galerie Hildebrand, Klagenfurt.
Seit 1977 Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, als Nachfolger von Prof. Fritz Wotruba Leiter der Meisterschule für Bildhauerei.
Er erhält 1989 den erstmals vergebenen „Österreichischen Skulpturenpreis der Erste Allgemeine Generali-Foundation“

Gironcoli schrieb in einem Brief vom 2. Mai 1977
"Wichtig für mich ist: die handwerkliche Arbeit als Bewältigung von Zeit; die Finanzierung dieser Arbeit in einer diesen Dingen gleichgültig gegenüberstehenden Umgebung als abenteuerliche Selbstbestätigung- immer am Rande des Bankrotts. Und als letztes die investierte Zeit, Arbeit und Geld in ein begonnenes Stück, von dem ich anfangs ein Bild habe, das sich aber in der Materialisierung verwischt und damit das Spiel, gegebene Kraft und Material zu retten, beginnt. Um Arbeitszeit zu gewinnen, der rückschrittliche Griff zur Skulptur."

Bei Bruno Gironcoli ist der Arbeitsweg eine langfristige Entscheidung und ein langfristiges Unternehmen zu einer bestimmten Situation, die sich in einer bildhauerischen Idee bindet oder wandelt. Seine körperlichen Veränderungen, das Altern in Verbindung mit seinen Absichten sind, sowie als Zweitberufsarbeiter, der für seinen Erstberuf Geld verdient, alles Formen als Arbeitswege. Gironcoli hat sich entschieden, Dinge, die ihm gefallen aus der Geschichte der Bildhauerei wieder aufzunehmen und in eine Form der Wiederholung zu führen, ohne daß er sich selbst imitiert. Gironcoli hat sich darin gefunden , Formales, das existiert, aufgreifend in Arbeitsverbindungen zu führen.
Alte Gegenstände sind aus bestimmten Bedürfnissen und Funktionen entstanden und sind in Rituale verwoben, so in ihrer Existenz begründet. Die modernen Kunsteinrichtungen ritualisieren sich anhand des prosaischen Seins.