Markus Redl




 

In seiner Arbeit geht es dem Künstler um das Erzählen von Geschichten.

Seine Skulpturen sind wie Karteikarten zu Büchern, die er gelesen hat oder Geschichten, die er gehört hat.

Seit 2004 haben seine Steinskulpturen eine Nummer, einen Titel und eine Fußnote. Diese ist ein Verweis auf Literatur, die Markus Redl entweder vor oder während der Arbeit an der Skulptur gelesen hat, sie kann aber auch der Verweis auf eine Aussage von jemanden sein oder ein autobiografisches Detail.

 

Als verbindende Klammer über seinen Arbeiten steht folgender Satz von ihm:

„Steine, die nicht zusammenpassen oder eine Bibliothek“

 

So wie seine Skulpturen entstehen und „wachsen“ so wächst auch eine Bibliothek, eine Sammlung an Geschichten.

Die Skulpturen im altehrwürdigen Material Stein binden Lebenszeit und Energie auf eine ganz besondere Art und Weise. Für diese unzeitgemäße Arbeitsweise hat sich Markus Redl ganz bewusst entschieden, ohne mit diesem Anachronismus zu kokettieren.

Wie er meint: Ich leiste mir den Luxus der slow-art, ich habe mich bewusst in Zeiten von 3 D Druckern für die Entschleunigung entschieden.

 

Markus Redl hat fast 10 Jahre Raum- und Bühnenarbeit für das stadt theater wien gemacht. Der Raum und die Körper im Raum sind für ihn von großer Bedeutung. Die Körper sind immer mit Wörtern, mit Geschichten verbunden und schreiben auch laufend neue.

Die Geschichten kreisen um Gefühl und Verstand, um Rationalität versus Irrationalität.

Dies drückt sich vor allem bei den figürlichen Arbeiten in einer immer wiederkehrenden Trennung von Kopf und Körper aus, die den Betrachter irritieren soll und ihm zeigen soll, wie sehr diese Trennung uns alle aus dem großen Ganzen reißt.

Das Spektrum seiner Arbeiten reicht von der Arbeit am Menschenbild, über Gegenständliches, Figürliches, bis hin zu formal Strengem und Abstraktem.

Markus Redl sagt dazu: „Wenn ich eine Skulptur mache, mit der ich an einem Menschenbild arbeite, dann folgen darauf für gewöhnlich eine oder zwei Skulpturen die formal streng und abstrakt sind, um dann wieder zurück zu der Figur kommen zu können. Immer wieder versuche ich diese beiden Pole auch zusammen zu bringen und Architektur mit Fleisch zu verbinden!

 

Neben dem Stein als dominanter Erscheinungsform (Markus Redl arbeitet somit seit nunmehr 17 Jahren kontinuierlich am Stein) entstehen  Zeichnungen, Filme und Textarbeiten. Der Künstler widmet sich auch den Werkstoffen Holz, Bronze und Stahl.

Bei den Zeichnungen besticht die minuziöse Arbeit mit der Tusche. Die Themen kreisen um die Symbolik der großen Weltreligionen und ihre Verbindung mit altem überlieferten Naturwissen um die Geheimnisse unseres Daseins.

 
Geboren 1977 in Klosterneuburg

1997-1998 Studium der Psychologie an der Universität Wien

1998-2004 Studium ander Universiät für Angewandte Kunst, Diplom bei Erwin Wurm

2002 Studienaufenthalte in Rom und Florenz sowie

2001-2008 jährlich in Massa Carrara

2006 Arbeitsstipendium in Carrara

 

Lebt und arbeitet in Wien und NÖ