Verena Bretschneider

Familienaufstellung
06.06.2024 bis 18.08.2024


Eröffnung
Donnerstag 6. Juni 2024, 18– 20 Uhr
Zur Eröffnung spricht Klaus Albrecht Schröder,
Direktor der Albertina um 18.30
 
Die Künstlerin wird anwesend sein.

In der Albertina modern ist die Gruppenausstellung “the beauty of diversity” mit Werken von Verena Bretschneider noch  bis 18.8.2024 geöffnet.

Verena Bretschneider, *1957 in Bonn, Deutschland, lebt und arbeitet in Köln.

Die verschiedensten Gebrauchsgegenstände – Christbaumkugeln, Federn oder Haarteile, Knöpfe, jede Menge künstliche Blumen – fügt Verena Bretschneider in ihren Materialbildern zu neuen Bedeutungsträgern zusammen. Weiße Plastikgabeln werden zu spitzen Zähnen, Schleifbürsten und Kaffeekapseln zu weit aufgerissenen Augen. In diesem Recycling scheint die Vergänglichkeit von allem Lebendigem und einst Benutztem mit, das hier jedoch eine Wiederbelebung erfährt. Mithilfe von Pappmaschee oder PU-Schaum entstehen Fratzen und totemähnliche Menschen- und Tiergestalten, die an Gottheiten oder an uralte Rituale zur Abwehr von Geistern denken lassen. Bretschneider bringt diese in einen zeitgenössischen Kontext und bezieht Religion und Kunstgeschichte ebenso ein wie Populärkultur und Zeitgeschehen. Unbewusstes und Verdrängtes, Ängste und Sehnsüchte gelangen auf diese Weise zum Ausdruck. Ein wiederkehrendes Thema ist das Verhältnis der Geschlechter sowie das gleichzeitige Vorhandensein von Männlichem und Weiblichem. Die Künstlerin verweist hierbei auf ihre eigene Identität und ebenso auf den Schamanismus. In diesem spielt Transgeschlechtlichkeit in vielen Kulturen eine Rolle, wo innere und transzendente Wahrheiten durch Äußerlichkeiten ausgedrückt werden. Bretschneider stellt Rollenbilder und gesellschaftliche Einteilungen infrage und gleicht idealisierte Vorstellungen mit der Realität ab. Adam und Eva – als Gottes Ebenbild werden so zu einem wenig schamhaften und recht lebensnahen Paar in Feinrippslip und beiger Miederhose.
Elsy Lahner