Michel  Nedjar




1947 in Soisy-sous-Montmorency geboren, war der Sohn eines jüdischen Schneiders aus Algerien. Buben durften nicht mit Puppen spielen, daher schuf Nedjar schon als Kind mit viel Geschick und einer Begabung, Reste zu verwerten, seine eigenen Puppen.  Lieber zeichnete er, lehnte sich auf gegen Schule und Lernen: Mit 14 Jahren verließ er die Schule, absolvierte eine Schneiderlehre und besuchte später eine Schule für Modedesign.

1969 lernte er den mexikanischen Experimentalfilmer Téo Hernandez kennen und lernte von ihm alles bis dahin Verweigerte nach. Zusammen mit Téo unternahm er große Reisen durch Europa und Marokko, später durch Asien, die Türkei, Afghanistan, den Iran, Indien und Mexiko, wo er 18 Monate verbrachte. Nach seiner Rückkehr, 1975, entstanden seine ersten „Poupées“. Damals drehte Téo Hernandez den Film „Salomé“, in dem Nedjar eine Rolle übernahm. Davon angeregt, entstand 1977 sein erster eigener Film „Le Gant de l’autre“, gefolgt von weiteren Filmen. 1979 wurden Nedjars Arbeiten Jean Dubuffet gezeigt, der einige „Poupées“ für die Collection de l’Art Brut erwarb. Michel Nedjar lebt in Paris.
Dagmar Chobot

Einzelausstellungen: Rosa Esman Gallery, New York; Galerie Susanne Zander, Köln; Galerie Michael Haas, Berlin; Judy Saslow Gallery, Chicago; Galerie St. Etienne, New York; Galerie Latal, Zürich; Galerie Chobot, Wien; Museum und Haus der Künstler in Gugging; Kunstmuseum Thurgau, Schweiz.