Peter Dörflinger




Geboren 1957 in Villach
Lebt und arbeitet in Wien und Niederösterreich

1947-1977 Bootsbaulehre
1979-1981 erste Arbeiten in Stein
Seit 1985 freischaffender Bildhauer, Arbeiten in Holz und Stein
1998 Beginn der Papierarbeiten
2004 Teilnahme am 37. Internationalen Bildhauersymposium Krastal
2006-07 Auftragsarbeit Kabelwerk in Wien Meidling 

Zahlreiche technische Ausbildungen und Tätigkeiten haben dem Autodidakten seinen Weg in die Bildhauerei geebnet.

Nach dem Besuch der Höheren technischen Bundeslehranstalt für Tiefbau in Villach und einer Lehre als Bootsbauer am Ossiacher See arbeitete er im Krastaler Steinbruch für den Bildhauer Max Gangl. Seit 1985 ist er als freischaffender Bildhauer tätig, seine bevorzugten Materialien sind Holz, Stein und Papier.

Zentrales Thema ist für ihn das Bauen und Schaffen von Räumen. Sei es nun, dass diese Räume, wie beim Stein,  durch Aushöhlen und Wegschlagen entstehen oder, wie bei den Holz- und Papierarbeiten, durch das Hinzufügen immer weiterer Teile. Diese Skulpturen aus Holz und Papier wuchern  in den umgebenden Raum hinein und eignen sich diesen an.

Beim Stein arbeitet Peter Dörflinger, wie er selbst sagt, „dem Stein nach“. Er höhlt ihn aus, schafft schwungvolle Linien und runde Formen, die an Figuren denken lassen.  Dieser Eindruck von spielerischer Leichtigkeit wird noch dadurch verstärkt, dass viele der Steinarbeiten auf einem Punkt balancierend aufgesetzt sind und mit einer Handbewegung in Rotation oder Schwingung versetzt werden können.

Seine Inspirationen für die Arbeit am Stein holt sich der Künstler bei Arbeitsaufenthalten in einem Steinwerk in Osttirol. In der Ursprünglichkeit dieser Landschaft fühlt er sich wohl. Bei den holzbildhauerischen Arbeiten, die seit 2004 entstehen, greift Peter Dörflinger auf seine Erfahrungen und sein Wissen im Bootsbau zurück. Schichtenweise werden  Platten verleimt und Module geschaffen, die dann zu amorphen Figuren zusammengesetzt werden.

Bei den Papierarbeiten, die in der kalten Jahreszeit entstehen, wenn die Arbeit im Freien am Stein und Holz nicht möglich ist, ist die Vorgangsweise ähnlich. Zündholzschachteln und Papierröhrchen werden zu einem phantasievollen Gerüst mit zahllosen Durchsichten und Einblicken in das Innere der Skulptur aneinandergereiht. Dieses Gerüst wird dann mit  kleinen und kleinsten Papierteilchen, die zusammengeleimt werden, überzogen. Die so entstehende glatte weiße Oberfläche verstärkt noch den Eindruck des schwerelosen Schwebens.

Gleichzeitig mit der Arbeit an den Skulpturen entstehen Skizzen mit Kugelschreiber. Diese Skizzen können den Werkprozess an der Skulptur begleiten, führen aber auch oft zu von der Skulptur unabhängigen Gebilden. Sie haben ihren eigenständigen Platz im Gesamtwerk des Künstlers und verdeutlichen die dem Künstler eigene Formensprache.

Da am Beginn einer Arbeit für Peter Dörflinger nur eine vage Vorstellung der fertigen Skulptur existiert, die der Künstler treffend mit einem verpixelten Bild vergleicht, helfen ihm die während der bildhauerischen Tätigkeit entstehenden Skizzen, zu einem klaren  Bild der fertigen Skulptur zu kommen.
Allen Arbeiten zeigen die Freude des Künstlers am Gestalten und die Lust am Formen.